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Einschlafstillen abgewöhnen: Meine Erfahrungen mit sanftem Abstillen

In diesem Blog-Beitrag möchte ich meine Erfahrungen mit dem Abgewöhnen des Einschlafstillens schildern.

 

Es kam dieser eine Tag - nach 3 Jahre und 3 Monaten - nachdem ich seit Wochen jeden Abend Schmerzen hatte, wenn der Kleine getrunken und an mir genuckelt hat.

 

Ich wollte nicht mehr Einschlafstillen! Ich hatte Schmerzen beim Einschlafstillen und ich merkte auch, dass meine Sehnsucht nach mehr Unabhängigkeit immer größer wurde.

 

Dass wir Langzeitstillen, ist für mich noch immer total okay und mir war immer klar, dass das Einschlafstillen abgewöhnen nicht zwangsläufig zum kompletten Abstillen führen muss. Es brauchte einen achtsamen Weg in Verbundenheit, damit mein Sohn und ich einen friedvollen neuen Weg fanden, so dass er entspannt in den Schlaf finden konnte ohne Stillen.

Bis zu welchem Alter sollte man Einschlafstillen abgewöhnen?

Falls du dir die Frage stellst, bis zu welchem Alter bzw. wann man das Einschlafstillen abgewöhnen sollte, dann frage ich dich:

 

Wie fühlt es sich für DICH an, das Stillen vom Einschlafen zu entkoppeln?

 

Und das erste Gefühl, welches du hast, wenn du diese Frage auf dich wirken lässt, wird darüber entscheiden, ob diese einschneidende Veränderung friedvoll und harmonisch zwischen euch stattfinden wird... oder eben nicht. Wenn es sich leicht und frei anfühlt – go for it! Wenn es sich eng und schwer anfühlt, dann schau dir an, warum?

 

Ich hingegen habe mir diese Frage nie gestellt. Ich habe mich lieber immer gefragt:

 

Was ist der leichteste Weg für mich, meinen Sohn in den Schlaf zu begleiten?

 

Denn unser Sohn...

  • wollte nie einen Schnuller
  • hat genau einmal aus einer Flasche getrunken
  • hat bis auf vielleicht 10 Ausnahmen seit seiner Geburt nur mich zum Einschlafen akzeptiert
  • ist immer an meiner Brust zur Ruhe gekommen und eingeschlafen

Also war mir klar, für jede Veränderung braucht es immer MEINE Ressourcen, weil der Kleine nur mich akzeptiert. Somit litt ich auch seit seiner Geburt unter massivem Schlafmangel (welche Mom kennt es nicht) und ich war entsprechend dankbar über jede Minute, die er schaffte, alleine zu schlafen.

 

Unser Sohn war nie ein guter Schläfer. Er brauchte immer viel Nähe. Er ist bis zum Ende seines 2. Lebensjahres anfangs regelmäßig nach 30 Minuten und dann immer alle 2-2,5 Stunden aufgewacht und brauchte dann wieder die Brust zum Einschlafen. Für mich stand also vorher nie zur Diskussion, etwas an der Einschlafroutine zu ändern. Ich hatte dafür einfach keine Kraft.

 

Wichtig ist: Solltest du Zweifel haben oder dich fragen…

  • wie du das Einschlafstillen abgewöhnen kannst,
  • oder diese Entscheidung nur treffen, weil dir dein Umfeld suggeriert, es wäre jetzt an der Zeit, dass dein Kind alleine einschläft…

…dann leg ich dir ans Herz, bleib bei dir! Höre auf dein Herz! Es muss sich für DICH richtig anfühlen!

 

Nur wenn DU in deiner Entscheidung klar bist, wird diese Veränderung auf Augenhöhe mit deinem Kind stattfinden können. Und ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass für mich bei jeder Veränderung meine Klarheit der Schlüssel zum Erfolg war. Bist du in deiner Entscheidung klar - egal was es ist - dann wird dein Kind deine Grenze akzeptieren. In der MAMAHERZ-Methode lernst du ganz praktisch, welche Worte du finden kannst, damit dein Kind dich wirklich versteht und was du tun kannst, um ruhig und gelassen zu bleiben. Nur so ist sichergestellt, dass deine Integrität und die deines Kindes gewahrt bleiben. So fühlt sich dein Kind weiterhin gesehen und gehört und ihr könnt zusammen starke Gefühle erleben und euch miteinander verbinden.

Welche Alternativen gibt es zum Einschlafstillen?

Zum Einschlafstillen gab es für uns nicht viele Alternativen. Außerdem konnte unsere Alternative zum Einschlafstillen nur ohne Schnuller vonstatten gehen.

 

Für uns war ein Schnuller oder die Flasche leider nie eine Option. Ich habe sicher über 100 € ausgegeben für alle Arten von Schnuller und Trinkflaschen. Er wollte einfach nichts davon akzeptieren. Nun haben wir endlich den Vorteil, dass mein Sohn mich mit seinen 3 Jahren super versteht und wir miteinander sprechen können.

 

Bisher hatten wir auch kein richtiges Abend- und Einschlafritual, die Abende kamen wie sie kamen und wir sind immer nur reaktiv auf seine Bedürfnisse eingegangen. In den knapp 3 Jahren war an Routine nicht zu denken.

Nun haben wir aber endlich unsere klare Abend- und Einschlafroutine. Und sie hilft uns wirklich sehr! Der Kleine weiß genau, was wann kommt. Das gibt ihm Halt und Struktur. Und so sieht sie aus:

 

Abendroutine

Abendessen – Badezimmer (Nachtwindel anziehen, Zähne putzen, Waschen, Schlafanzug anziehen) – Gute Nachtspiel spielen – 2 Bücher aussuchen – ins Bett gehen und Bücher lesen – Übergang in das Einschlafritual

 

Mein Tipp für dich:

 

1. Etabliere sofern ihr noch keine habt, eine klare Abend- und Einschlafroutine.

2. Das Einschlafstillen sollte ganz bewusst durch eine andere „Aktion“ ersetzt werden.

Schau, was du deinem Kind als Alternative anbieten kannst:

  • Schnuller
  • Flasche
  • Kuscheltier
  • Kuscheltuch

Und... wie sieht eure Abend- und Einschlafroutine aus? Lasst es mich gerne wissen...

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Wie kann man Einschlafstillen abgewöhnen?

Doch wie kann man das Einschlafstillen abgewöhnen? Aus meiner Erfahrung braucht es dafür zwei Voraussetzungen:

 

1. Klarheit! In meinen Augen hilft es nicht, ein Bedürfnis deines Kindes „abgewöhnen“ zu wollen, solange du dir nicht sicher bist. Auch, wenn deine Motivation diese Veränderung herbeizuführen, nur dadurch getrieben ist, weil andere das von dir erwarten, wird es definitiv nicht klappen.

 

2. Alternativen! Bist du klar in deiner Entscheidung, dass du nicht weiter Einschlafstillen magst, dann wird es auch funktionieren. Du wirst neue Rituale finden, um ein friedvolles Einschlafen zu begleiten.

 

Unsere neuen Rituale als Alternative zum Einschlafstillen sind daher: Nachdem wir die Bücher gelesen haben, stillt er kurz im Bett, aber nur solange, wie ich es mag und ich keine Schmerzen habe. Ich sage dann ganz klar: „Ich merke, dass es anfängt weh zu tun.“ Er lässt dann sofort los und es ist okay für ihn. Wohingegen eine Bitte an ihn, wie „Bitte trink noch einen Schluck, ich mag nicht mehr.“, immer auf Gegenwehr stößt.

 

Und wenn er dann ein bisschen Milch getrunken hat, haben wir folgendes Ritual...

  • Erstmal drei Geschichten erzählen, dann
  • Rücken kraulen und/oder
  • Beinchen streicheln und/oder
  • Händchen halten

Und anschliessend meistens ganz nah beieinander liegen...

  • Kopf an Kopf
  • Körper an Körper
  • Bein an Bein
  • Fuß an Fuß

Ja, das dauert länger. Ja, es ist manchmal auch von starken Gefühlen überschattet. Gleichzeitig bin ich mir so klar in meiner Entscheidung und dass wir eine so wundervolle neue Routine gefunden haben, dass wir zwei da nun schrittweise reinwachsen. Wir bekommen mit jedem Abend mehr Sicherheit.

Einschlafstillen nachts abgewöhnen

Tatsächlich mach ich das weniger proaktiv. Ich behalte aber auch dort immer meine Ressourcen im Auge. Ich lasse ihn nicht gleich trinken, sofern ich fit genug bin, damit ich ggf. Ärger oder Wut begleiten kann, bzw. es auch schaffen würde, mit ihm aufzustehen. Das ist bei uns nämlich auch so ein Thema… wenn er einmal wach ist, dann will er aufstehen… auch wenn es 2 Uhr nachts ist.

 

Mir ist es insgesamt nur wichtig, dass wir BEIDE eine ruhige, entspannte und erholsame Nacht haben.

Einschlafstillen tagsüber abgewöhnen

Einschlafstillen tagsüber abgewöhnen – KLAPPT BEI UNS DEFINITIV NICHT!!!!

 

Auf den Mittagsschlaf ohne Einschlafstillen werde ich auch nicht meinen Fokus legen, da dieser bei uns nur noch sporadisch und am Wochenende vorhanden ist. Es ist nur noch eine Frage von Wochen, bis der Kleine mittags gar nicht mehr schläft.

Fazit: Meine Erfahrungen mit dem Abgewöhnen des Einschlafstillens

Das Abgewöhnen des Einschlafstillens ist bei und definitiv ein längerer Weg. Es gibt immer wieder Hochs und Tiefs. Und es braucht absolute KLARHEIT und viel Einfühlungsvermögen. Ich nutze all meine Tools aus der MAMAHERZ-Methode selbst – jeden ABEND!

 

Nur so kann ich meinem Sohn immer auf Augenhöhe begegnen und diese Veränderung friedvoll begleiten.

Erfahre hier mehr über die Autorin des Blogartikels.
Nadine, dein Gute-Mama-Coach